Pünktlich zum verlängerten Wochenende ist hier der dritte Teil des ersten Spielberichts, in dem die Grey Knights sich dem nahezu unaufhaltsamen Schwarm der Tyraden stellen. Bisher haben sie ihre Aufgabe dabei sehr gut gelöst, wie ihr im ersten und im zweiten Teil bereits lesen konntet. Allerdings ist es den Aliens gelungen, den Vormarsch der Space Marines weitestgehend abzublocken oder aufzuhalten, so dass die Tyraniden eine bessere Ausgangsposition haben, um das spielentscheidende Relikt in ihre Aufstellungszone zu retten. Wird überlegene Feuerkraft reichen, um das Spiel zu entscheiden? Hier geht es weiter...
Spielzug 4 – Grey Knights
Coteaz misslingen zu Beginn des Spielzuges dank des Schattens im Warp beide Psikräfte. Er verliert einen Lebenspunkt. Der Cybot mit dem einen Rumpfpunkt und sein fitterer Vetter bewegen sich gerade auf die Deckung zu. Der linke Abfangtrupp folgt ihnen, um vielleicht noch in das Geschehen rund um den Tervigon einzugreifen. Der zweite Abfangtrupp versteckt sich sehr ritterlich in der Ruine auf dem Missionsziel.
In Ermangelung
weiterer offensiver Elemente beginnt auch schon der Beschuss,
eröffnet mit dem Stormraven und einem wahren Knaller. Der legt mit
dem Maschinengeist und seiner Plasmakanone an, überhitzt trotz
synchronisierter Waffe und ist folglich kaputt. Der hintere
Abfangtrupp schießt auf die Ganten am Relikt und tötet den ganzen
Trupp. Die Terminatoren, die noch übrig sind, feuern ihre letzten
Bolter auf den fliegenden Schwarmtyranten ab.
Nachdem sich der
Rauch verzieht hat der noch zwei Lebenspunkte. Die Razorbacks nehmen
ihn auch unter Beschuss, kommen aber nicht durch seine Chitinplatten. Der linke Cybot
schafft es schließlich, ihm noch einen Lebenspunkt mit seinen
Maschinenkanonen abzunehmen. Sein angeschlagener Bruder gibt ihm mit
einem wahren Meisterschuss schließlich den Rest. Rückblickend
betrachtet hätte der verwundete Schwarmtyrant jedoch auch ein gutes
Angriffsziel für die Terminatoren abgegeben. Die stehen so eher
untätig in der Gegend herum. Die Purifikatoren erschlagen drei
Ganten im Nahkampf und verlieren im Gegenzug keinen der Ihren.
Spielzug 4 – Tyraniden
Das Spiel neigt
sich jetzt dem Ende zu. Die Tyraniden haben mit einer ganzen Fuhre
Pech auf ihrer Seite kaum noch Aktiva. Der Tervigon versucht
„Kräftigen“ zu wirken, dies misslingt ihm jedoch. Die Spieler
rechnen bereits eifrig, wer unter welchen Umständen das Missionsziel
noch erreichen kann. Mit ein bisschen Glück, kann es den Tyraniden
noch gelingen, zumindest über die primären Punkte nicht zu
verlieren. Dazu positioniert Jens seine letzten Ganten neu, um einen
Schutzschirm vor den kleinen Tervigon zu legen. Der Tervigon bewegt
sich auf die Purifikatoren zu und nimmt das Relikt auf.
Die Schwarmwachen
feuern ihre Harpunenwaffen auf den fitteren Cybot ab, durchschlagen
die Panzerung und der Läufer vergeht in einem Feuerball. Der
Tervigon greift die Purifikatoren an, um hier vielleicht das Blatt zu
wenden. Mit vereinten Tyranidenkräften gelingt es jedoch nur, einen
Grey Knight zu töten.
Spielzug 5- Grey Knights
Es wird hektisch.
Das Spiel dauert jetzt schon eine Weile und kann nach diesem Spielzug
bereits zu Ende sein. Die Grey Knights bewegen sich durch das Wrack
des Fliegers auf den großen Nahkampf mit dem Tervigon zu. Der
Abfangtrupp dahinter bewegt sich vor Coteaz. Noch immer ist das
Relikt nicht gesichert.
Die Grey Knights
nehmen die dünner werdenden Linien der Tyraniden unter Beschuss. Ein
paar vereinzelte Termaganten fallen Bolterfeuer zum Opfer, eine
Schwarmwache verliert einen Lebenspunkt an ein Razorback.
Die Terminatoren
schaffen ihren Angriff durch das gefährliche Gelände schadlos und
kommen so in Kontakt mit dem Tervigon. Der Tervigon erschlägt einen
Purifikator, im Gegenzug fallen alle Ganten. Da die Grey Knights es
jedoch nicht schaffen, ihre Psiwaffen zu aktivieren, überlebt der
Brutvater.
Spielzug 5 –
Tyraniden
Die Tyraniden haben
jetzt kaum noch eine Chance. Alles hängt mehr oder weniger vom Wurf
um den sechsten Spielzug ab.
Der Tervigon
kräftigt sich erfolgreich selbst. Er schlägt um sich und kann, da
es den Grey Knights erneut misslingt, die Psischwerter zu aktivieren,
einen Terminator mit einem Dämonenhammer fressen. Seine Waffenbrüder
rächen ihn dann jedoch, da der Tervigon seine Würfe für
„Verletzungen ignorieren“ verpatzt.
Für die Tyraniden
kommt es darauf an, ob das Spiel jetzt weiter geht. Sonst würden sie
über die Primärwertung ein Unentschieden schaffen und nur durch
First Blood und den Kriegsherren mit zwei Punkten verlieren. Der
Würfel rollt und zeigt eine …. fünf.
Die Grey Knights
haben also noch einen Zug. Wir beschließen, das Spiel an dieser
Stelle zu beenden. Zwar werden es die Ritter vielleicht nicht mehr
schaffen, das zweite Missionsziel einzunehmen, aber durch ihre
vielen überlebenden Standarts werden sie wohl das Relikt einnehmen
können und auch den Durchbruch erringen, ohne dass die Tyraniden dem
wirklich etwas entgegenzusetzen hätten.
Tyraniden – 3 : 8 – Grey Knights
Sieg für die Grey Knights
Hier das Fazit
unserer Spieler nach den Zügen 4 und 5:
Jens:
„Tja, manchmal staunt man.
Im vierten Zug sah es eigentlich extrem
schlecht aus, konnte David doch alle meine Einheiten vernichten die
zwischen ihm und dem Relikt standen. Ein wenig voreilig erschoss er
hier auch meinen Schwarmtyranten, ein Angriff mit den Terminatoren
hätte ihm gute Chancen versprochen, sich direkt aufs Relikt zu
positionieren und den Sack in dieser Runde zu zu machen.
Durch diesen Fehler wurde es nochmal
richtig spannend, denn mein kleiner Tervigon konnte sich das Relikt
sichern. Da ich nun aber direkt vor den Terminatoren stand, deren
Angriff ich sicher nicht überleben würde, suchte ich mein Glück in
der Flucht nach vorne und Griff die Purificatoren an. Sollte ich hier
ein paar glückliche Würfe haben, könnte mich die Neupositionierung
vor den Terminatoren retten.
David reagierte hier richtig und fing
den Angriff des Tervigons durch eine Herausforderung ab, die der
Ritter der Flamme erstaunlicherweise überlebte …
Dies hätte ihm aber in der folgenden
Runde zum Verhängnis werden können. Wäre der Purificator nicht
gestorben, hätten die Terminatoren keine Chance mehr gehabt den
Tervigon vor Ende der 5ten zu erschlagen. Da aber der Tervigon zum
ersten Mal im Spiel ordentlich austeilte, starb der Ritter der Flamme
und folgerichtig in der nächsten Nahkampfphase der Tervigon.
Somit war das Spiel für mich aus. Ich
hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch eine Einheit Schwarmwachen...
An dieser Stelle nochmal herzlichen
Glückwunsch an David,
er hat ein klasse
Spiel geliefert und verdient gewonnen.“
David:
„So spannend
hätte man das ganze nicht machen müssen. Nachdem ich nach drei
Runden das Spiel nur noch hätte zumachen müssen, scheitere ich an
der eigenen Gier und erschieße den Schwarmtyranten statt ihn
anzugreifen. Mit einem Multicharge nehme ich alle verbleibenden
Einheiten bis auf die Wachen und den Tervigon aus dem Spiel, sitze
auf dem Relikt und kann mich freuen. So gebe ich ihm die Chance auf
ein (primäres) Unentschieden. Das passiert mir so schnell nicht
wieder.
Mein Fazit sieht
damit sehr gemischt aus. Die Terminatoren, um die sich das ganze
Spiel gedreht hat, waren einfach hart. Nicht nur das sie bei allen
großen Tyraniden mindestens 50% der LP gezogen haben (insgesamt 23
LP +Ganten und Kapsel), sie haben das Spielfeld auch über ihre
Präsenz dominiert und letztendlich das Relikt gesichert. Dazu haben
sie den ganzen Schaden der Tyraniden aufgesaugt. Auf der anderen
Seite wären sie bei durchschnittlichen Würfen viel schneller tot
gewesen. Dazu sieht man an Runde 2+3 wie schlimm es ist, wenn dann
mal 2 Geländewürfe schlecht ausfallen. Nachdem der Geländetest
bevor der Morgon kam so schlecht lief, hatte ich mich von den Termis
schon verabschiedet. Der Trupp ist einfach sehr unbeweglich durch die
langsame Bewegung und die großen Bases. Ich habe gesehen was ich von
den Termis sehen wollte, werde sie aber wahrscheinlich jetzt erstmal
zurück in den Schrank stellen, da sie nicht zu meinem Spielstil
passen.
Der Raven war
wirklich nett – aber nett ist bekanntlich die Schwester von
scheiße. Da dieser ^/::@&*#! Schwarmherrscher alle FnP für die
Geistschläge hält, hat er fast keinen Schaden verursacht. Die Puris
aus dem Raven zu spielen fand ich ein gutes Element, da man damit auf
einmal Druck gegen viele unterschiedliche Gegner aufbauen kann.
Den Ritter habe ich
einfach schlecht gespielt. Das darf so nicht passieren, kommt aber
dabei raus wenn man Elemente sehr selten spielt.
Insgesamt war das
ein schönes Spiel in dem die GK ihre Feuerkraft sehr gut unter
Beweis gestellt haben. Ich freue mich schon auf eine Revanche, das
nächste mal vielleicht mit Sororitas?“
Inquisitor Coteaz schüttelte seinen
Dämonenhammer. Durchsichtiger Schleim tropfte vom Kopf der Waffe in
den aufgewühlten Sand. Der riesige Leichnahm des Schwarmungeheuers
erhob sich vor ihm. Die Sonne stand jetzt gnadenlos hoch am Himmel
und machte jede Bewegung zu einer Qual. „Die Aliens ziehen sich
zurück. Der Sieg ist unser.“ schnarrte Bruder Cedrics Stimme im
Helmkomm. „Wir werden sehen, wie viel dieser Sieg wert ist.“
antwortete der Inquisitor. Er hielt sich die Hand schützend über
die Augen. Sein Blick folgte den fliehenden Biokreaturen, auf deren
grünen Panzern die Sonne glitzerte. Der Schwarm wogte von der
Position der Grey Knights weg. Zunächst angezogen vom Kampf, hatten
die Tyraniden reihenweise den Tod gefunden. Aber Coteaz war nicht
dumm genug, zu glauben, dies sei ein Kantersieg. Der Schwarm war groß
und wer konnte schon die fremdartige Intelligenz dahinter verstehen.
Der Inquisitor wandte sich um.
„Missionsziel sichern!“ richtete er einen mentalen Befehl an die
ihn umgebenden Astartes. Sturmbolter wurden in alle Richtungen
gehoben. Dann schritt Coteaz langsam auf den zerbrochenen Körper des
Transporters zu. Der Wagen hatte sich überschlagen und bis zum Dach
in eine Böschung gegraben. Waffeneinschläge und undefinierbare
Kräfte hatten seine Spuren auf ihm hinterlassen. Rauch stieg von dem
Wrack auf, Funken sprangen von kurzgeschlossener Elektrik. „Die
Tyraniden sind nicht in das Innere vorgedrungen. Wir konnten sie
vorher zerschmettern.“ Bruder Cedric gesellte sich zum Inquisitor.
Seine hünenhafte Gestalt warf einen kühlenden Schatten auf den
kleineren Mann. „Die Tyraniden oder Imperator weiß was sonst
hätten genug Zeit gehabt, die Hülle zu durchbrechen.“ entgegnete
Coteaz. „Aber egal ob tot oder lebendig – es zählt nur die DNA des
Navigators.“ Coteaz griff nach vorne und zog an der
Notfall-Lukenentriegelung. Gleichzeitig emittierte er einen
psionischen Impuls, der das Schloss der Tür entriegelte. Die
Panzertür schwang federgelagert nach oben auf. Rauch und der Geruch
nach verbranntem Plaststahl drangen nach Außen. Optische Implantate
filterten das Licht für den Inquisitor, so dass er den Innenraum
deutlich sehen konnte. Im flackernden Schein von zerbrochenen
Anzeigen lag der Körper des Navigators auf dem Boden des Fahrzeuges.
Seine Glieder waren unnatürlich verdreht. Die beiden Männer zwängten sich durch die Luke.
„Er muss schon beim
Überschlag verletzt worden sein.“ murmelte der alte Inquisitor.
Seine Finger glitten über die Kante der stählernen Sitzbank. Er hob
die Hand vor die Augen. Es glitzerte feucht und rot auf seinen
Fingerspitzen. „Blut“ sagte er in Richtung des Grey Knights
hinter ihm. „Viel Blut, hier auf den Bänken und auf dem Boden.“
Der Astartes aktivierte mit einem Fingerzucken seine
Tunnelscheinwerfer. Ein weißer Lichtkegel stach in den Raum.
„Heiliger Thron!“ entfuhr es ihm. Nicht nur Boden und Sitzbank
glänzten rot, Blut war ausnahmslos über alle Oberflächen des
Fahrzeuges verteilt. Es tropfte sogar von der Decke auf die Köpfe
der beiden Krieger. „Das kann nicht alles von ihm sein.“ wandte
Cedric ein. „Er war nicht alleine hier. Er hatte Krieger seines
Hauses bei sich.“ entgegnete Coteaz. Von denen fehlte ansonsten aber jede
Spur. Der alte Mann beugte sich über den Leichnam des Navigators und
drehte den schlaffen Körper um. Das Gesicht des Mannes war blass und
viele Male künstlich gestrafft worden. Das hatte ihm zu seinen
Lebzeiten sicherlich ein eindrucksvolles Aussehen verschafft. Jetzt
jedoch war sein Schädel zerbrochen – ein massiver Spalt teilte
sein Antlitz. „Das ist die Unfallwunde. Vermutlich ist er beim
Überschlag gegen die Kante der Sitzbank geprallt.“ Die Hände des
Inquisitors fuhren den toten Körper entlang.
Von außerhalb des Fahrzeuges war
jetzt Bolterfeuer zu hören. „Geben sie Lagebericht.“ verlangte
Bruder Cedric über Funk. „Der Feind hat sich neu formiert und
attackiert erneut mit Vorhutorganismen. Abwehrprotokoll 796 Delta 2
aktiviert.“ kam es sofort zurück. „Geben sie mir noch ein paar
Minuten.“ verlangte Coteaz gebieterisch. Seine geübten Hände
öffneten die verzierte Plattenrüstung des Navigators und fuhren
über seinen Brustkorb. Die Haut war vernarbt und kalt. Der
Inquisitor blickte genauer hin. Ein winziger Blutstropfen glitzerte
im Licht des Scheinwerfers auf der linken Brustseite. Direkt über
dem Herzen. „Hier ist etwas entnommen worden.“ Seine Finger
umkreisten die kleine Wunde, drückten und zogen. Ein weiterer
Tropfen erschien, dunkler als der Erste. Ein aromatischer Geruch lag plötzlich in der Luft. Wie Fleisch, das an einem warmen Sommertag von Fliegen umschwirrt wird.
„Das ist Herzblut. Jemand hat ihm
Herzblut entnommen. Wir sind zu spät.“ Coteaz sprang auf. Von
draußen war jetzt unablässiges Waffenfeuer zu hören.
Mündungsblitze flackerten durch die geöffnete Luke. „Wir brechen
den Widerstand ab. Sofortiger Rückzug. Führen sie Direktive
fünf-Delta aus.“ brüllte er den Grey Knight hinter sich an.
Als er sich durch die Luke des
Wracks schob, konnte er die Tyraniden herannahen sehen. Riesige
Bio-Bestien stapften hinter einer Wand aus Ganten auf den
Verteidigungsschirm der Grey Knights zu. Das ganze wirkte zusätzlich
bedrohlich, da sich jetzt dunkle Wolken vor die gerade noch kräftige
Sonne schoben. Schlagartig wurde es kälter. Die Grauen Ritter zogen
sich geordnet zu ihren Transportern zurück. Inquisitor Coteaz
klinkte eine Plasmagranate aus seinem Gürtel aus und warf sie durch
die Luke. Er wartete nicht, bis der blaue Explosionskegel das
Fahrzeug verschlang. Im Eilschritt lief er auf den nächsten Storm
Raven zu, während die Krallen der Tyraniden hinter ihm den Sand aufwühlten.
Sie waren zu spät gekommen. Und das
roch nicht nach den Tyraniden...
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