Vier neue Einheiten aus zwei Sets gönnt uns die Firma bis jetzt. Damit lassen sich erste Infanterie-Einheiten und leichte Fahrzeuge bauen, die schon ein sehr gutes Feeling für die neue Armee geben. Denn natürlich fragt man sich als erstes: Wie sollte es sich spielen, das Mechanicus?
Skitarii Vanguard
Skitarii Vanguard sind die erste Infantier-Variante, quasi die Fußsoldaten des Maschinengottes und als solche natürlich billig. Der durchschnittliche Skitarii kostet drei Punkte mehr als ein imperialer Veteran und teilt sich größtenteils das Profil mit ihm. Da findet man dann viele 3er-Werte und ein BF von 4. Damit ist schon klar, wohin die Reise geht mit diesen Fußlatschern. Sie sind allerdings für die drei Punkte mit einem 4+ Rüstungswurf und einem 6+ FnP ein wenig zäher. Pflichtauswahl ist ein Vanguard Alpha, der doppelt so viele Punkte kostet, wie ein regulärer Skitarii, aber auch mit zwei Lebenspunkten und Attacken einen Gegenwert bietet. Ein interessanter Weg, Truppcharaktere mit zwei Lebenspunkten gab es bisher nur bei den Orks!
Bewaffnet sind die Vanguard mit den sogenannten Radium-Karabinern, Sturm-3-Waffen auf 18 Zoll, die wie alle neuen Radium-Waffen bei einem Verwundungswurf von 6 eine zusätzliche Wunde verursachen. Das ist natürlich eine ganz ordentliche Feuerkraft bei einem 10er Trupp, aber die Skitarii müssen dafür relativ nah an den Gegner heran. Wie Necron-Krieger sind die Skitarii durch diese Regel wahre Monsterjäger.
Im Nahkampf sind die Vanguard auch nicht völlig schutzlos, denn sie senken durch ihre hohe Radioaktivität den Widerstand des Gegners um 1.
Wie bei den Veteranen kann man bei einem 10er-Trupp bis zu drei Spezialwaffen, sowie eine Menge Spielkram auf dem Vanguard Alpha mitnehmen. Am effektivsten ist da sicher der Plasma-Kaliver, ein Sturm-3, 18 Zoll Plasmawerfer, der durch seine hohe Feuerrate aber ständig überhitzen dürfte. Zudem ist das Ding mit 30 Punkten nicht billig. Dann vielleicht doch lieber eine transuranische Arkebuse, die ein 60-Zoll Scharfschützengewehr mit DS3 ist. Hier macht sich dann bemerkbar, dass die Vanguard wie alle Skitarii Unaufhaltsam sind.
Zudem stehen auch Phosphor-Waffen zur Verfügung, die den Deckungswurf des Ziels verschlechtern, sowie Lichtbogen-Waffen, die die Impuls-Regel mitbringen.
Daraus lässt sich ein hoch spezialisierter Trupp bauen: Beispielsweise ein Anti-Infanterie-Trupp mit Plasmawerfern, der aber schnell in die 200er Punkteliga kommt. Preis-Leistungs-Sieger ist aber sicher der Standard-10er-Trupp, der für 100 Punkte Radium in Massen raus haut und danach alle Ziele bis zum Space Marine auch angreifen kann. Übermächtig ist das aber noch nicht.
Skitarii Rangers
Die Skitarii Rangers sollen wohl als Plänkler fungieren. Mit Durch Deckung bewegen sind sie was das angeht auch gut ausgestattet. Ansonsten ähneln sie den Vanguard, außer dass die Ranger zwei Punkte teurer sind. Bewaffnet sind die blechernen Waldläufer mit Galvanischen Gewehren, die Bolter mit 30 Zoll, DS4 und der Sonderregel Präzise Schüsse sind. Wie Scharfschützen werden sich die Jungs aber wohl nicht spielen, da sie mit Unaufhaltsam ebenfalls das eine oder andere Ziel angreifen können. Space Marines dürften aber eine Nummer zu groß sein.
Auch bei den Rangers lassen sich alle möglichen Spezialwaffen unterbringen. Einige davon sind sehr exotisch und situativ. Sie alle teilen aber einen Nachteil: Sie sind teuer. Für die billigste Alternative, das Lichtbogengewehr muss man schon so viele Punkte auf den Tisch legen wie für einen Garde-Plasmawerfer. Dafür bekommt man dann ein Impuls-Schnellfeuergewehr mit S6.
Rangers und Vanguard sind ansonsten identisch. Die Frage ist also, warum man zwei Punkte mehr für den Ranger bezahlen sollte. Das Absenken des gegnerischen Widerstands spricht eher für die Vanguard. Auf Durch Deckung bewegen kann man auch verzichten. Die Standard-Bewaffnung ist was die Wundausbeute angeht gegen einen Widerstand-4 Gegner auf ca. 15 Zoll bei den Vanguard ebenfalls besser. Lediglich Reichweite und taktische Spielereien mit präzisen Schüssen sprechen für die Ranger.
Sydonian Dragoons
Das aus meiner Sicht coolste neue Modell (es liegt an der Pickelhaube) ist der Dragoon. Dabei handelt es sich um einen P11er Läufer, der immer einen 5+ Deckungswurf mit sich herum trägt. Mit KG und BF eines Space Marines ist dieser Blechritter ein wenig besser geeignet, in den Nahkampf zu galoppieren. Er bewegt sich immer drei Zoll weiter, als ein vergleichbarer Sentinel, überrennt mit Kreuzfahrer auch besser und kostet etwa vergleichbar viel. Mit seiner Taserlanze kommt der Reiter beim Angriff auf Initiative 6 und Stärke 8. Zudem verursachen alle Trefferwürfe von 6 zwei zusätzliche Treffer beim Ziel! Das braucht der Plaststahl-Preuße aber auch, denn seine Waffe hat kein DS und sein Reittier nur 2 Rumpfpunkte...
Alternativ kann man ihn auch mit einem Radium-Jezzail bewaffnen. Dann wird der Reiter aber teuer. Dafür feuert er zwei Scharfschützen-Schüsse mit der Radium-Sonderregel raus, wodurch Verwundungswürfe von 6 doppelt zählen, die dann wohl auch DS2 haben. Das ist eine Überlegung wert, aber für den Beschuss bekommen wir eigentlich noch einen anderen Läufer. Ich würde daher die Taserlanze wählen und vielleicht einen 3er Trupp aufstellen, um über die Flanke leichte Fahrzeuge, Artillerie- und Unterstützungseinheiten zu jagen. Mit 135 Punkten ist ein solcher Trupp eine überschaubare Investition.
Ironstrider Ballistarii
Der Ironstrider ist der letzte in der Runde und zehn Punkte teurer als ein Dragoon. Wählbar sind synchronisierte Cognis-Maschinen- oder Laserkanone, die mit BF2 Schnellschüsse abgeben. damit liefert der Ballistarii als einzige neue Einheit echten Beschuss auf Reichweite - ist aber zu teuer und unterliegt im Vergleich beispielsweise mit einem Eldar-Kampfläufer oder einem Sturm-Sentinel deutlich.
Fazit:
Die neuen Einheiten des Mechanicus setzen angenehmerweise nicht den Trend des Codex Necrons fort. Obwohl - wer weiß was da noch kommt. Jedenfalls gibt es noch keine Regeln für die Sonderregel Doctrina-Imperative, die alle Mechanicus-Einheiten mitbringen und die in Verbindung mit der Ausrüstung "Databindung" einen Moralwertbonus bringt. Denkbar ist hier eine Adaption der Befehle der imperialen Armee.
Auch welche Art von Regelbuch die Techadepten kriegen, ist noch nicht raus. Denkbar wäre eine Art Supplement "Skitarii", wie die Scions eines bekommen haben. Dagegen spricht, dass im WD im Vorfeld des Scion-Releases deutlich von Scions die Rede war, ohne dass die imperiale Armee erwähnt wurde. Der aktuelle WD ist allerdings voll von Mechanicus-Hintergrund und Anspielungen auf Techpriester und ähnliches Mechanicus-Gesocks. Ohne eigenständigen Hintergrund kann ich mir ein Supplement "Skitarii" jedenfalls nicht vorstellen, was natürlich eher für einen richtigen Codex: Adeptus Mechanicus spricht.
Modelltechnisch finde ich die Skitarii wirklich gelungen, auch wenn ich nach der Lektüre von Titanicus eher mit Modellen in Terminator-Größe gerechnet hätte. Die kleinen Skitarii, die wir jetzt sehen, hätten meiner Meinung nach eher unter der Bezeichnung Tech-Gardisten laufen sollen.
Außerdem missfällt mir, dass die Soldaten ihre Waffen in den Händen halten. Das beißt sich mit dem Hintergrund aus Seelentrinker, in dem sogar die Waffen der Tech-Gardisten eingewachsen sind. Die Skitarii aus Kenne keine Furcht sind zudem mit HE- und Multilasern bewaffnet, was ich auch sehr passend gefunden hätte.
Durchaus positiv finde ich aber, dass mit dem vielen neuen Spielzeug genau der technik-besessene Eindruck des Mechanicus rübergebracht wird. Ich freue mich schon darauf, den Maschinengott mit meinen Space Wolves auf dem Schlachtfeld in die Schranken zu weisen.
Sicarius
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