Pünktlich zum Wochenbeginn setzen wir unsere kleine Interviewreihe fort. Im Rahmen dieser Serie werde ich versuchen, Koriphäen für die verschiedenen Völker zu ihren persönlichen Tricks zu befragen. Den Anfang macht Jakob alias "Amasec" mit seiner imperialen Armee:
Sicarius: Für die Leser, die dich noch nicht kennen - würdest du dich einmal kurz
vorstellen?
Amasec: Hi, mein Name ist Jakob, ich wohne in Dresden, komme
aber aus Rostock. Schon lange stehe ich dem Fantasy-/Science Fiction Genre nahe,
obwohl ich neben meiner Arbeit auch noch anderen Hobbys fröne (beispielsweise
Volleyball). Viele kennen mich sicher von den Turnieren in Rostock, oder als
Teilnehmer der deutschen Mannschaft der ETC.
Wie lange spielst du schon die imperiale Armee? Hast du nie mit einer
anderen Armee als Turniertruppe geliebäugelt?
Ich schicke schon seit ca. 15 Jahren imperiale
Soldaten in den Tod, ich meine in den Kampf! Begonnen hatte ich mit Space
Marines, und wenn ich in meine Schubladen so schaue, könnte man sicher auch rund 2000 Punkte Space Marines finden. Ich besitze auch noch eine teilweise recht
dürftig bemalte Ork-Armee, und zwei Editionen alte Bretonen (auch wenn das nicht
hier hingehört…). Tatsächlich würde ich gelegentlich gerne auch
einmal neue Armeen ins Gefecht schicken, aber die Einheiten-Kombinationen, die
mir dabei in den Sinn kommen (und die sicherlich ziemlicher Unsinn sind), habe
ich nicht und finde irgendwie auch nie Zeit, diese zu bemalen.
Also bleibt es bei der imperialen Armee, und sie wächst und gedeiht, bis ich irgendwann einmal jede Einheitenkombination spielen kann.
Also bleibt es bei der imperialen Armee, und sie wächst und gedeiht, bis ich irgendwann einmal jede Einheitenkombination spielen kann.
Wie schätzt du die IA im Verhältnis zu anderen Armeen ein, was Balancing
und Potential im Turnierbereich angeht?
Ich behaupte ich kann das nicht objektiv
beurteilen. Aus meiner Sicht ist die imperiale Armee natürlich immer noch fantastisch
stark, wenn man sie spielen kann und mag. Sie hat, wie mir die STM gezeigt
haben, immer das Potential, jeden unvorsichtigen Gegner auf Reichweite einfach
auszuradieren. Auf der STM hatte ich jedoch beispielsweise auch Grey Knights
als Alliierte, die einfach lächerlich viele gute Optionen haben und bei denen
man irgendwie wenig falsch machen kann.
Als Fazit würde ich behaupten, die imperiale
Armee ist immer noch eine der potentiell stärksten Armeen im 41. Jahrtausend. Nur
eben nicht besonders leicht zu spielen, was durch die Unmengen an Optionen und
spielbaren Einheiten nicht besonders vereinfacht wird.
Hast du eine Lieblingseinheit?
Ja, Ogryns. Einfach sau spaßig (Wer mal 10 Ogryns mit Lordkommissar gezockt hat, weiß was ich meine) – und absolut schlecht bei der Konkurrenz im Codex und den Waffen da draußen. Daher wird man die dicken Jungs wohl leider eher erst einmal nicht mehr in meiner Armee wiederfinden.
Ja, Ogryns. Einfach sau spaßig (Wer mal 10 Ogryns mit Lordkommissar gezockt hat, weiß was ich meine) – und absolut schlecht bei der Konkurrenz im Codex und den Waffen da draußen. Daher wird man die dicken Jungs wohl leider eher erst einmal nicht mehr in meiner Armee wiederfinden.
Soweit ich mich erinnern kann, spielst du meist mindestens einen Leman Russ
Vollstrecker. Ich persönlich fand seine Optionen durch die geringe Reichweite
immer ein bisschen limitiert. Vielleicht spielst du den Panzer aggressiver?
Nun, in den letzten Turnieren waren es sogar zwei
der Dicken. Das mit der Reichweite ist in der Tat ein Problem. Stehen die
Panzer schlecht, können sie nicht ihr Potential entfalten, und verkommen zur
Nutzlosigkeit. Meistens kann man daher auch nicht lange die Aegis nutzen und
muss sie entweder aggressiv aufbauen oder sich auf die Frontpanzerung
verlassen. Alles Entscheidungen, die man leider schon vor der Aufstellung
treffen muss, und das Spielen der imperialen Armee nicht weiter vereinfachen.
Gerade in der Unterstützungssektion ist die Konkurrenz stark: Andere
LR-Varianten, Artillerie, Manticore. Wie wählst du vor dem Turnier aus, was du
mitnimmst und was nicht? Schafft es manchmal auch eine Einheit in deine Liste,
obwohl sie sich auf dem Papier nicht so stark liest?
Für gewöhnlich fließen die Missionen, meine
verfügbaren Einheiten, die zu erwartenden Gegner (also Armeen und deren
Kommandeure) und meine momentane Laune in die Entstehung meiner Armeeliste mit
rein. Ob ich nun extra schwache oder ungewöhnliche Einheiten mit in die Armee
aufnehme, weiß ich nicht. Auf der STM
habe ich gegen eine ähnliche Variante meiner Armee gespielt, daher denke ich,
dass jeder Spieler, der sich mit der imperialen Armee beschäftigt, auf so
eine Liste kommen könnte.
Für Listen, die auf bestimmten Konzepten (beispielsweise reine Infanterie) basieren,
fehlen mir im Übrigen häufig auch einfach die Modelle und die Zeit für
ausgiebige Testspiele, sodass ich sie entweder nicht, nicht gut genug oder
nicht schnell genug spielen könnte.
Der imperiale Soldat - verlässliches Fußvolk oder nutzloses Kanonenfutter?
Der imperiale Soldat ist der coolste Typ da
draußen. Im Ernst, seitdem es Befehle gibt, kann man auch mit nackten 50
Punkten erstaunliche Feuerkraft aufbringen. Außerdem kriegt man so günstig woanders
kaum Schutz für die Panzer, was bei Listen mit Leman Russ von erheblicher
Bedeutung ist. Dank der Aegis hat sich auch die Lebensdauer der Soldaten
erheblich verbessert, und die Möglichkeit von Space Marine Allierten
Charakteren haben, auch wenn ich diese Taktik persönlich nicht mag, ja schon
viele erkannt.
Die imperiale Armee hat mit als erstes Flieger bekommen. Jetzt ziehen die
anderen Völker langsam nach. Wird die Vendetta dadurch aus deiner Sicht
wichtiger oder gibt es am Himmel jetzt eher weniger Platz für sie? (Was mich
persönlich auch interessiert: Nutzt du die Transportoption oder spielst du sie
eher als Abfangjäger?)
In meine aktuellen Listen passt die Vendetta leider überhaupt nicht rein,
maximal eine. Nicht, dass sie schlecht wäre, aber sie kann eben nicht schon in
Runde 1 mit ihren 3 Laserkanonen rumballern, um beispielsweise Rhinos/Monster/Krisis/Phantome
aufzuhalten. Das kann bei anderen Konzepten mit der imperialen Armee schon
wieder ganz anders sein. Wenn ich die Vendetta spiele, dann häufig auch mit
Inhalt. Insbesondere sind billige Standards mit Flammenwerfern und Meltern
häufig Passagiere. Gut, das ist ja auch recht naheliegend.
Du bist dieses Jahr nicht bei der ETC dabei - gibt es dafür besondere
Gründe? Wie schätzt du die Chancen der Jungs ein?
Da ich dieses Jahr sogar in der Startaufstellung
(ETC-Top 3 oder so) gewesen wäre, kann es nur persönliche Gründe geben, weshalb
ich nicht teilnehmen werden. Und genau so ist es auch. Eine private
Veranstaltung verhindert meine Teilnahme dieses Jahr.
Die Jungs haben meiner Meinung nach sehr gute
Chancen. Die Listen vieler von mir angeschauter anderer Länder erschließen sich
mir oft nicht automatisch und sind teilweise nur bei sehr glücklicher Paarung
zu gebrauchen – und das ist aus meiner Sicht keine gute Voraussetzung.
Der ETC-Sieg 2011 - das wollen wir dieses Jahr wieder sehen!
Team Deutschland tritt bis auf ein kleines Alliiertenkontingent ohne
imperiale Armee an - ist die IA schwer zu meistern oder ist aus den anderen
Völkern mehr herauszuholen?
Ich denke, die Jungs spielen sehr wenig imperiale
Armee und man kann andere Armeen schneller besser spielen. Ich denke (…wie ich
es jedes Jahr denke), dass mein Konzept reingepasst hätte, aber der einzig
andere aus dem diesjährigen ETC-Team, der die imperiale Armee erfolgreich auf
Turnieren gespielt, fährt lieber ein anderes Konzept…
Zum Schluss noch eine eher persönliche Frage: Gegen
wen war dein letztes Spiel und wie ist es ausgegangen?
Ich hatte jetzt eine laaange Pause. Tatsächlich war das letzte Spiel, wenn
ich mich recht erinnere, auf der STM gegen gefühlte 100 (55?) Purificatoren. Es
lief sehr gut für mich!
Ich bedanke mich für das Interview.
Das Spiel, von dem er spricht, war gegen Nico von den GIMPs. Ihr könnt es im zweiten Teil des Videos zur STM 2013 am linken Rand sehen, während ich mich mit Meister-des-Stahls Phantomen duelliere.
Wir wünschen dem deutschen Team bei der ETC viel Erfolg und hoffen auf eine gute Platzierung - auch ohne die Hilfe der imperialen Armee.
Sehr sympathisch, hier von einem Profi zu lesen, der trotz allem Erfolg noch so bescheiden auftritt und im Kern besagt, dass er auch nur mit Wasser kocht. Tolles Interview, hab ich gern gelesen.
AntwortenLöschenGenau, alle kochen nur mit Wasser - entscheidend ist es wie man sein "Gericht" serviert...
AntwortenLöschenGruß & spezial Gruß an meinen ETC-Kumpel Jakob
Florida Boy